Ratgeber UW Fotografie- Post von meinem Lieblingsbuddy

Liebe Leser,
anbei ein Beitrag, den mein Lieblingsbuddy Joachim Kant vor einiger Zeit in einem Forum gepostet hat.
Dieser Beitrag ist in technischen Details zwar nicht mehr ganz aktuell, die Tipps und die Herangehensweise möchte ich Euch aber nicht vorenthalten.
Den Text habe ich inhaltlich nicht bearbeitet, nur optisch formatiert.

“ ich habe mal versucht, einige, teilweise sicherlich subjektive, Auswahlkriterien zusammen zu stellen sowie eine für meine Bedürfnisse passende Kameraempfehlung abgegeben. Zum Schluss wird noch kurz auf einige Besonderheiten der UW-Fotografie eingegangen.

Zuerst musst Du entscheiden, was und wie fotografiert werden soll:

1. Kompakt- und Bridgekamera:

Vorteil: relativ klein und handlich, günstige UW-Gehäuse ab Werk.

Nachteil: Einschränkungen in den UW-Hauptbereichen Makro und Weitwinkel, da keine Wechselobjektive (allerdings sind bei manchen Modellen Linsenaufsätze möglich)

Preis (nur Gehäuse): die Gehäuse ab Werk sind zw. 160 – 300 Euro zu bekommen. Marktführer sind Olympus und Canon. Hier gibts für fast jede aktuelle Camera ein Gehäuse. Außerdem bieten Sony, Fuji, Casio und Panasonic Gehäuse an.

2. DSLR:

Vorteil: Durch Wechselobjektive großes Einsatzspektrum, bessere Objektive, Gehäuse mit DOM-Port für UW-Einsatz optimiert

Nachteil: sehr teuer, unhandlich, Motivsuche nur mit dem optischen Sucher durch die Tauchmaske oft schwierig.

Preis: Nur Olympus bietet für einige Cams ein Gehäuse an, ansonsten nur Fremdanbieter. Unter rd. 1000 Euro kommst Du nicht weg, nach oben gibts keine Grenzen

Auswahlkriterien

Ich habe für mich entschieden, nur mit einer kleinen Kompaktkamera zu tauchen – hier ein paar Kriterien, die die Kamera erfüllen sollte (für mich, muss man sich immer individuell überlegen):

1. Muss:  Eingriffe in Belichtungszeit und Blende möglich  Großer Monitor mit guter Auflösung  Mind. 5 Megapixel  Ein- und Ausschalten der Kamera UW möglich  Makrobereich max 5 cm Mindestabstand

2. Kann: Zoombereich mit Weitwinkel (wichtig bei Kompaktkameras aber eher der Weitwinkel als ein großer optischer Zoom)  Optischer Sucher Eingebautes UW-Programm  Blitzschuh bzw. Anschluss für externen Blitz  Gewinde am UW-Gehäuse zum Befestigen zusätzlicher Linsen

Meine Wahl fiel auf die Panasonic Lumix DFC FX01. Sie erfüllt für mich alle meine Muss-Bedingungen, hat ein UW-Programm, und – besonders wichtig – Panasonic ist meines Wissens der einzige Hersteller, der in dieser Klasse Objektive verbaut, die bereits bei 28mm Brennweite beginnen und ausserdem Leica-Optiken verwendet. Was fehlt ist der optische Sucher, die Möglichkeit einen externen Blitz anzuschließen (ich nutzte die Tauchlampe zur Ausleuchtung) und das Gewinde (wäre eine nettes aber teures Gimmick).

Ich würde die Kamera jederzeit wieder kaufen (mittlerweile gibt es 2 Nachfolger mit noch erweiterten Funktionen wie z.B. die Blitz-Langzeitsynchronisation), sie ist schön kompakt aber dennoch robust, die Bildqualität ist in Ordnung, kleine Filmchen kann man auch drehen. Die 6 Megapixel sind absolut ausreichend, auch für qualitativ hochwertige Ausdrucke und Drucksachen. Die Möglichkeit, eine sehr hohe ISO-Zahl einzustellen, macht Fotos auch unter schwierigen Lichtbedingungen möglich, das muss man allerdings mit stärkerem Rauschen erkaufen.

Unterwasserfotografie:

Blitz: Hier kommen wir in einen Bereich, in dem die besonderen Eigenschaften des Wassers eine Rolle spielen:

1. Farben: Bereits bei 5m hat das Wasser den Rotanteil des Lichtes geschluckt, danach fallen Gelb und Grün weg. Ab ca. 15m hast Du nur noch den Blauanteil des Lichtes zur Verfügung. Um die Farben auf dem Foto sichtbar zu machen, benötigst Du daher auf jeden Fall eine Lichtquelle.

2. Schwebeteilchen: Im Wasser befinden sich unzählige winzige Teilchen, die oft mit dem Auge nicht zu erkennen sind. Werden diese nun in der direkten Achse Objektiv – Motiv angestrahlt, hast Du nur Schneegestöber auf dem Bild.

Der kamerainterne Blitz ist daher nur in sehr klarem Wasser auf sehr geringe Entfernung mit Streuscheibe bedingt einsetzbar. Besser ist eine externe Lichtanlage. Hier hast Du wieder 2 Möglichkeiten: einmal die Ausrüstung der Tauchlampe mit einem Flood-Reflektor (Reflektor der einen breiteren Streuwinkel des Lichtes erzeugt) oder eine Blitzanlage mit UW-Bliz am Auslegerarm (bringt die weitaus besseren Ergebnisse, ist aber auch unhandlicher).

Fototechniken: Ich habe nur 2 Foto-Grundregeln: Ran an das Motiv (je dichter desto besser); viel Geduld und viele Versuche (die Bilder vom ersten Tauchurlaub habe ich komplett in die Tonne getreten). Außerdem viel Lesen – hier kann ich Dir die UW-Photosektion von www.taucher.net empfehlen.

Ein Tipp zum Schluss: Bevor Du kaufst, leih dir beim nächsten Tauchurlaub eine Kamera aus, mach ein paar Fotos und entscheide dann, in welche Richtung Du gehen willst.

Ich hoffe, ich konnte ein bisschen helfen. Wenn Du weitere Fragen hast, immer her damit. Eines kann ich Dir versprechen: mit der Kamera wird das Tauchen interessanter.“

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